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Antonin Artaud

Bei Artaud (1896 – 1948) war alles Metamorphose für die totale Aufrichtung seines Seins. Für die Auferstehung.

Antonin Artaud war ein französischer Schauspieler, Dramatiker, Regisseur, Zeichner, Dichter und Theater-Theoretiker. 1920 zog Artaud nach Paris, wo er sich der Bewegung des Surrealismus anschloss, und begann zu schreiben: zuerst Gedichte, dann Prosa und andere Beiträge für Zeitschriften der Surrealisten sowie Drehbücher. Als Autor, als Schauspieler und als Regisseur brachte er es auf eine Mitwirkung in 22 Filmen (u. a. Fritz Langs Liliom 1934). Außerdem schrieb er 26 Bücher. Seinen Lebensunterhalt verdiente er u. a. durch seine Arbeit im Théâtre Alfred Jarry, das er 1926 in Paris mit Roger Vitrac und Robert Aron gründete. Im selben Jahr brach er mit der surrealistischen Bewegung, als ein Großteil ihrer Anhänger dem Surrealismus eine politischere, revolutionäre Ausrichtung geben wollte.

1936 unternahm Artaud eine Reise nach Mexiko, wo er einige Monate bei den Tarahumara-Indianern lebte. Er hat darüber ein Buch geschrieben. „Die Tarahumaras – Revolutionäre Botschaften“. Auf dieser Reise hätte er fast den Verstand verloren, so fremd war ihm die Kultur. Wie aus der Zeit gehoben. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich beherrschte ihn der Glaube an die baldige Apokalypse. Wegen „Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit“ wurde er ab 1937 wieder und wieder in geschlossenen psychiatrischen Kliniken eingewiesen. Diagnostiziert wurde Schizophrenie. Es kam zu einer jahrelangen Behandlung mit Elektroschocks, Lithium, Insulin, Quecksilber- und Wismutpräparaten. 1946 wurde er mit finanzieller Hilfe von Freunden aus dem Asile d'aliénés de Paraire, einer Anstalt in Rodez, entlassen. Artaud erarbeitete für das Radio das Stück Pour en finir avec le jugement de dieu (Schluss mit dem Gottesgericht); an der Sorbonne hielt er einen Vortrag gegen die Psychiatrie.

Artaud nahm wegen chronischer Schmerzen über Jahrzehnte Drogen wie Laudanum, Opium, Heroin und Peyote. Bis 1930 war Heroin noch nicht verboten.

Am 4. März 1948 wurde Antonin Artaud in sitzender Haltung im Bett mit einem Schuh in der Hand tot aufgefunden.

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